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WILLST DU DICH SCHULEN, NEBEN DER PHYSISCHEN WELT AUCH DIE GEISTIGE WAHRNEHMEN ZU KÖNNEN?

Dann schaffe Dir Augenblicke, in denen Du Dich still und einsam Dich in Dich selbst versenkst.

Nicht den Angelegenheiten Deines eigenen Ich aber sollst Du Dich in solchen Augenblicken hingeben. Das
würde das Gegenteil von dem bewirken, was beabsichtigt ist. Lass vielmehr in solchen Augenblicken in aller Stille nachklingen, was Du erlebt hast, was Dir die äußere Welt gesagt hat. Jede Blume, jedes Tier, jede Handlung wird Dir in solchen stillen Augenblicken ungeahnte Geheimnisse enthüllen.

Und du wirst vorbereitet dadurch, neue Eindrücke der Außenwelt mit ganz anderen Augen zu sehen als vorher. „Wer nur Eindruck nach Eindruck genießen will, stumpft sein Erkenntnisvermögen ab. Wer, nach dem Genusse, sich von dem Genusse etwas offenbaren lässt, der pflegt und erzieht sein Erkenntnisvermögen.“ (Rudolf Steiner)

Von großer Bedeutung ist, dass Du Dich daran gewöhnst, nicht etwa nur den Genuss nachklingen zu lassen, sOndern mit Verzicht auf weiteren Genuss, das Genossene durch innere Tätigkeit zu verarbeiten. Die Klippe ist hier eine sehr große, die Gefahr bringt. Statt in sich zu arbeiten, kann man leicht in das
Gegenteil verfallen und den Genuss nur hinterher noch völlig ausschöpfen wollen. Unterschätze nicht, dass sich hier unabsehbare Quellen des Irrtums eröffnen. Eine Schar von Verführern Deiner Seele warten auf Dich. Sie alle wollen Dein «Ich» verhärten, in sich selbst verschließen. Du aber öffne Dich für die
Welt.

Ja, zuerst ist Genuss notwendig; denn nur durch ihn kannst Du in Kontakt mit der Außenwelt kommen. Lehnst Du Genuss ab, so wirst Du wie eine Pflanze, die aus ihrer Umgebung keine Nahrungsstoffe mehr an sich ziehen kann. Bleibst Du aber beim Genusse stehen, so verschließt Du Dich in Dir selbst.

Der Genuss ist ein Mittel, um Dich für die Welt zu veredeln. Der Genuss ist Dir ein Kundschafter, der Dich unterrichtet über die Welt. Nun bleibe jedoch bei dem, was Dich die Welt lehrt, nicht stehen, sondern stelle das Gelernte in den Dienst der Welt.

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