SICH SELBER ZU BETRACHTEN, IST DIE EINE SEITE DER INNEREN ENTWICKLUNG. DIE ERGÄNZUNG IST DIE MEDITATION.
Wenn Du Dich darin übst, Abstand zu Dir selber zu nehmen und Dich selber zu lenken, entwickelst Du Deinen eigenen höheren Menschen. Auch wenn Du Dir selbst als ein Fremder gegenüberstehst, so betrachtest Du doch nur Dich selbst. Du siehst auf diejenigen Erlebnisse und Handlungen, mit denen Du durch Deine besondere Lebenslage verwachsen bist.
Nun muss dazu noch etwas anderes kommen. Der nächste Schritt ist, darüber hinaus zu kommen. Du kannst Dich erheben zu einem rein Menschlichen, das nichts mehr mit Deiner besonderen Lage zu tun hat. Du bist aufgerufen, zu einer Betrachtung derjenigen Dinge überzugehen, die Dich als Mensch etwas angingen, auch wenn Du unter ganz anderen Verhältnissen, in einer ganz anderen Lage leben würdest. Dadurch lebt in Dir etwas auf, was über das Persönliche hinausragt.
Du richtest damit den Blick in höhere Welten, als diejenigen sind, mit denen Dich der Alltag zusammenführt und damit beginnst Du zu fühlen, zu erleben, dass Du solchen höheren Welten angehörst. Es sind das Welten, über die Dir Deine Sinne, Deine alltägliche Beschäftigung nichts sagen können. So erst verlegst Du den Mittelpunkt Deines Wesens in Dein Inneres. Du hörst auf die Stimmen in Deinem Inneren, die in den Augenblicken der Ruhe zu Dir sprechen; Du pflegst im Inneren den Umgang mit der geistigen Welt.
Du bist dem Alltag entrückt. Der Lärm dieses Alltags ist für Dich verstummt. Es ist um Dich herum still geworden.
„Solches Leben der Seele in Gedanken, das sich immer mehr erweitert zu einem Leben in geistiger Wesenheit, nennt die Gnosis, die Geisteswissenschaft Meditation (beschauliches Nachdenken). Diese Meditation ist das Mittel zu übersinnlicher Erkenntnis.“ (Rudolf Steiner)